Paso Fino
Der Peruanische Paso weist große Ähnlichkeit mit dem argentinischen Paso Fino auf; er ist jedoch größer und besitzt etwas mehr Fundament. Bei beiden Rassen ist der Kopf fein, aber relativ lang, mit geradem oder leichtem Ramsprofil. Die großen Augen und die langen, beweglichen Ohren machen einen aufmerksamen Eindruck. Der Hals ist von mittlerer Länge und setzt hoch an den eher flachen Schultern an. Der kurze Rücken (Quadratpferd) geht in eine schräg abfallende Kruppe mit tief ansetzendem Schweif über. Der Leib ist rund und zu den Flanken hin wenig aufgezogen. Die mäßig langen Beine sind trocken und schlank; die lange Fesselung tendiert zu einer zu flachen, bisweilen weichen Stellung (Neigung zur Durchtrittigkeit). Die Hufe sind rund und hart.
Beide Rassen erreichen ein Stockmaß von rund 150 Zentimetern.
Pasos kommen vor allem als Füchse und Braune oder Dunkelbraune vor; es sind jedoch alle Farben möglich und zulässig, darunter auch stichelhaarige Varianten. Schecken treten nicht auf. Weiße Abzeichen an Kopf und Extremitäten sind oft zu finden.
Der Paso trägt deutliche Merkmale seiner Vorfahren, der durch die Konquistadoren nach Südamerika eingeführten spanischen Geneten (den heutigen Andalusiern ähnlich). Viele dieser Pferde verfügten über besondere Gangveranlagungen, die sich im Lauf der Jahrhunderte zu den Spezialgangarten der Pasos entwickelten: Der Paso Peruano besitzt neben Schritt und einem langsamen Galopp (Galopero) die Töltvarianten Paso Llano (langsamer Tölt) und Sobreandando, ein schneller Tölt mit deutlicher Verschiebung zum Pass. Der Paso Fino verfügt über die Spezialgangarten Paso Corto (im Trabtempo) und Paso Largo (Galopptempo). Der "Paso Fino" ist ein stark versammelter, langsamer Tölt mit extrem schneller Fußfolge, die das typische "Stakkato" erzeugt. Darüber hinaus zeigen Paso Finos den Trochador, einen Trabtölt, sowie den Troton, einen versammelten Trab ohne Schwebephase. Typisch für die Pferde ist der Termino, eine deutliche Seitwärtsbewegung der Vorderbeine während des nach vorne Führens, die aus der Schulter kommt. Die besondere Gangmechanik macht den Paso zu einem ausgesprochen angenehm zu reitenden Pferd.Der Paso wird heute in vielen südamerikanischen Staaten, darunter Peru, Chile, Bolivien und Kolumbien, gezüchtet. Auch heute noch dient er wegen seiner Gangarten und des eleganten Erscheinungsbilds zum einen dem Ansehen des Gutsbesitzers, zum anderen als bequemes Transportmittel für längere Strecken, auch durch schwieriges Gelände. In Deutschland werden Pasos vor allem als Freizeitpferde gehalten oder auf Spezialturnieren vorgestellt.
Pasos besitzen ein sehr sensibles, sanftes Wesen, verfügen aber auch über ein lebhaftes, dabei gut zu regelndes Temperament. Ihr Gehorsam und ihre Zuverlässigkeit machen sie zu hervorragenden Freizeitpferden.
Herkunft: Peru, Kolumbien, Panama, Ecuador
Stockmaß: 145-155 cm
Farben: alle
Eignung als: Freizeitpferd
Hier noch ein paar Bilder:
